Ursachen von Bluthochdruck

In gut 90 Prozent aller Krankheitsfälle liegt die primäre Hypertonie vor, deren Ursache nicht direkt geklärt werden kann. Bei dieser Form des Bluthochdrucks spricht man auch von multifaktoriellen Auslösern, da mehrere Risikofaktoren in Kombination zur Entstehung beitragen.

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Rund 10 Prozent der Hypertoniker leiden dagegen an einer sekundären Hypertonie, welche als Folge einer anderen Erkrankung auftritt. Darüber hinaus kann sekundäre Hypertonie auch durch Medikamente ausgelöst werden.

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Ursachen einer primären Hypertonie

Im Folgenden werden die Auslöser, die für eine primäre Hypertonie in Frage kommen, genauer vorgestellt.

Bluthochdruck durch genetische Veranlagung

Die genetische Veranlagung spielt bei der Entstehung eines primären Bluthochdrucks eine große Rolle, was bereits durch zahlreiche Studien nachgewiesen werden konnte. Wenn eine erbliche Vorbelastung vorliegt, dann erkennen Sie dieses an Ihrem familiären Umfeld – je mehr Erkrankte sich in Ihrer direkten Verwandtschaft befinden, desto höher ist auch Ihre genetische Veranlagung zum Bluthochdruck. Allerdings heißt eine Veranlagung zum Bluthochdruck nicht, dass diese Krankheit auch bei Ihnen tatsächlich auftritt, da in den meisten Fällen noch weitere Risikofaktoren als auslösende Aspekt hinzukommen.

Risikofaktoren meiden
Zu den Risikofaktoren zählen in erster Linie folgende:

  • Rauchen
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Übergewicht
  • ungesunde Ernährung mit viel Kochsalz
  • zu wenig körperliche Bewegung
  • negativer Stress

Mit jedem zusätzlichen Risikofaktor erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit für eine Hypertonie – versuchen Sie also zur Vorbeugung nach Möglichkeit alle anderen Risikofaktoren zu umgehen.

Genauere Informationen dazu finden Sie unter ‚Therapie ohne Medikamente – Anpassung des Lebensstils‘. Die Therapieansätze eignen sich zur Behandlung sowie auch als gute Vorbeugungsmaßnahme gegen Bluthochdruck.

Hoher Blutdruck durch Übergewicht

Übergewicht entsteht häufig in Folge einer ungesunden Ernährung in Verbindung mit einem Bewegungsmangel, wodurch gleich zwei Risikofaktoren für den Bluthochdruck vorliegen. Allerdings ist auch Übergewicht an für sich ein Risikofaktor für den Bluthochdruck, da es hier zu einer Erhöhung des Fettgewebes kommt. Durch dieses kommt es wiederum zu einer Erhöhung des peripheren Gefäßwiderstandes, welcher den Blutdruck erhöht und damit auch zu dem Krankheitsbild führen kann. Der Zusammenhang von Bluthochdruck und Übergewicht ist so signifikant, dass der Großteil der Übergewichtigen auch erhöhte Blutdruckwerte aufweisen.

Bluthochdruck bei Übergewicht auch ohne Medikamente behandeln
13941Im Gegenzug haben Sie bei bestehendem Übergewicht gleichzeitig eine sehr gute Möglichkeit, den Blutdruck ganz ohne Medikamente wieder in den normalen Bereich zu bringen. Studien zufolge kann eine Gewichtsabnahme von 10 Kilogramm bereits zu einer Blutdrucksenkung von 15 mmHg systolisch sowie 8 bis 10mmHg diastolisch führen. Ärzte bezeichnen den Effekt einer Gewichtsabnahme als gleichwertig zu einer einzelnen Behandlung mit einem Diuretikum als Medikament.

Körperliche Trägheit als Ursache für Bluthochdruck

Der Bewegungsmangel stellt einen alleinigen Risikofaktor für die Entstehung einer Hypertonie dar. Wer sich viel bewegt, der sorgt durch eine ständig wechselnde Belastung für ein gutes Gefäßtraining und verbessert die Sauerstoffaufnahme in den Muskeln. Wird sich dagegen nur selten bewegt, dann verlieren die Blutgefäße mit der Zeit an Elastizität und verengen sich. Der Gefäßwiderstand steigt und begünstigt die Entstehung vom Bluthochdruck. Ebenso sorgt die verschlechterte Nährstoff- und Sauerstoffaufnahme in den Muskeln dafür, dass der Körper dieses durch eine Blutdrucksteigerung ausgleichen möchte. Mit der Bewegung ist dabei nicht nur eine sportliche Tätigkeit gemeint, sondern vielmehr die tägliche Bewegung im Alltag, welche für ein dauerhaftes Training des Körpers sorgt.

Bluthochdruck durch Stress

13942Es gibt derzeit noch keine Studien darüber, ob der psychologische Stress auch tatsächlich als Auslöser für eine chronische Hypertonie in Frage kommt, allerdings ist der Zusammenhang zwischen akutem Stress und einem erhöhten Blutdruck längst belegt. Wenn Sie unter Stress leiden, dann schüttet Ihr Körper die so genannten Katecholamine aus (diese werden auch gerne als Stresshormone bezeichnet). Diese bewirken dann im Körper, dass sich die Blutgefäßmuskulatur zusammen zieht und damit der periphere Gefäßwiderstand erhöht wird. Dementsprechend kommt es zu dem Widerstandshochdruck. Weiterhin wird vermutet, dass Menschen mit einem bestehenden Bluthochdruck sehr empfindlich auf die Stresshormone reagieren und damit bei diesen der Blutdruck in stressigen Momenten sehr stark erhöht wird.

Ursachen einer sekundären Hypertonie

Nachstehend werden die Ursachen, die Auslöser einer sekundären Hypertonie sind, genauer vorgestellt.

Medikamente als Auslöser für hohen Blutdruck

Wie bereits erwähnt, können einige Medikamente Auslöser für eine sekundäre Hypertonie sein. Dieses sind insbesondere Medikamente, welche in irgendeiner Form in den Hormonhaushalt eingreifen und somit zu einer veränderten Hormonausschüttung führen. Daher können als Ursache für einen Bluthochdruck auch Ovulationshemmer in Frage kommen, welche vor allem jüngere Frauen zur Verhütung einer Schwangerschaft einnehmen. Daneben können aber auch Medikamente wie Cortison oder nicht-steroidale Antiphlogistika als Medikament gegen Rheuma einen erhöhten Blutdruck verursachen. Wenn Sie unter Bluthochdruck leiden und entsprechende Medikamente einnehmen, dann sollten Sie hierzu mit Ihrem Arzt sprechen und eventuell ein anderes Präparat in Betracht ziehen.

Bluthochdruck durch Erkrankungen

Auslösende Erkrankungen für Bluthochdruck sind in erster Linie verschiedene Nierenerkrankungen, da die Niere eine wichtige Rolle bei der Einstellung des Blutdruckes spielt. Ist die Niere zum Beispiel in Form einer Zystenentzündung in ihrer Funktion eingeschränkt, kann sie den Wasser- und Salzhaushalt nicht mehr richtig kontrollieren und führt zu der so genannten renalen Hypertonie. Die so genannte endokrine Hypertonie ist dagegen durch eine Störung im Hormonhaushalt begründet.

Der Blutdruck wird im Normalfall durch verschiedene Hormone im gesunden Bereich gehalten. Zum Beispiel durch Tumorerkrankungen oder einer Überproduktion der verschiedenen blutdrucksteigernden Hormone kommt es dann zu einer deutlichen Steigerung des Blutdruckes. Die sekundäre Hypertonie ist in sehr seltenen Fällen auch durch weitere Grunderkrankungen bedingt, wie zum Beispiel eine Verengung (Stenose) der Hauptschlagader oder eine Störung im Nervensystem.

Für eine genauere Übersicht, die Erkrankungen, welche Auslöser einer sekundären Hypertonie sein können, im Überblick:

  • Gefäßveränderungen der Nierengefäße
  • Verengung der Hauptschlagader
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Nebennierentumoren, die Hormone wie Adrenalin und Noradrenalin im Übermaß bilden
  • Cushing-Syndrom
  • Schlafapnoe-Syndrom (im Zusammenhang mit Übergewicht)

Bluthochdruck während der Schwangerschaft

Der Schwangerschafts-Bluthochdruck ist eine sehr ernstzunehmende Form von diesem Krankheitsbild, da sich dieser ungünstig auf das ungeborene Kind auswirken kann. Von diesem spricht man nur, wenn vor der Schwangerschaft noch kein Bluthochdruck bestanden hat und wenn sich dieser im Laufe der ersten Schwangerschaftsmonate wieder vollständig normalisiert. Als Ursache für diesen wird die durch die Schwangerschaft bedingte Veränderung im Hormonhaushalt der Frau vermutet.

Weitere Informationen dazu unter ‚Bluthochdruck während der Schwangerschaft‘.

 

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