Bluthochdruck – Sind Sie auch betroffen?

Bluthochdruck (Hypertonie) gehört vor allem in den westlichen Industrieländern zu den häufigsten Volkskrankheiten. Die Bundesrepublik liegt dabei mit einer Häufigkeit von durchschnittlich 44% im oberen Bereich – aktuelle Zahlen sprechen hier von rund 35 Millionen betroffenen Einwohnern.

Bluthochdruck geht mit einem erhöhten Druck in den Gefäßen einher. Damit verbunden steigt das Risiko für Folgeerkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder ernsthaften Gefäßkrankheiten.

Die Sterblichkeit durch Bluthochdruck ist im Vergleich recht hoch, wobei nicht die Krankheit selbst, sondern die durch sie entstehenden Folgeerkrankungen die Todesursache sind.

Was ist Bluthochdruck?

Bluthochdruck bezeichnet einen krankhaften Zustand des Blutdrucks, welcher dauerhaft gegenüber den Normwerten erhöht ist. Der Blutdruck selbst ist der Druck im Inneren der Blutgefäße, welcher notwendig für die Weiterleitung des Blutes zu den unterschiedlichen Organen ist.

13930

Systolischer und diastolischer Wert
Der Mediziner spricht hier von zwei verschiedenen Werten: dem systolischen sowie dem diastolischen Blutdruck. Das Herz arbeitet in zwei verschiedenen Phasen – bei der Kontraktion zieht es sich zusammen und pumpt das Blut verstärkt in den Blutkreislauf, bei der Dilatation erschlafft es dagegen und weiteres Blut fließt vom Blutkreislauf in den Herzbeutel. Der systolische Wert entspricht dem Blutdruck im Moment der Kontraktion und ist daher höher als der diastolische Blutdruckwert bei der Dilatation des Herzens.

Erhöhtes Herzzeitvolumen und höherer peripherer Widerstand
Der krankhafte Bluthochdruck entsteht entweder durch ein erhöhtes Herzzeitvolumen oder durch einen höheren peripheren Widerstand beziehungsweise einer Mischung aus beiden Faktoren. Das erhöhte Herzzeitvolumen bezeichnet eine erhöhte Pumpleistung vom Herzen, wodurch eine größere Menge Blut gleichzeitig durch den Blutkreislauf gepumpt wird und es damit zum so genannten Volumenhochdruck kommt. Der erhöhte periphere Widerstand ist ein erhöhter Widerstand vom Gefäßsystem gegenüber dem Herzen, weshalb man hier auch von einem Widerstandshochdruck spricht.

Wann ist von Bluthochdruck die Rede?

13932Normaler Blutdruck zwischen 105/60 mmHg und 139/89 mmHg
Generell ist ein Blutdruck im Bereich zwischen 105/60 mmHg und 139/89 mmHg als normal anzusehen. Werte, die darunter liegen, gelten als ein zu niedriger Blutdruck und Werte, die darüber liegen, werden als zu hoher Blutdruck eingestuft.

Weitere Blutdruckeinteilungen im normalen Bereich
Die Weltgesundheitsorganisation (kurz WHO) teilt die Blutdruckwerte in weitere Unterteilungen, welche eine Bestimmung des Ausmaßes ermöglichen. So gilt laut WHO ein Blutdruck im normalen Bereich unter 120/80 mmHg als ein optimaler Blutdruck, ein höherer Bludruck, welcher aber unter 130/85 liegt, wird als normaler Blutdruck bezeichnet. Darüber hinaus gilt der Blutdruck bis zu einem Wert von 139/89 mmHg als hochnormal und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass in einem höheren Lebensalter oder mit zusätzlichen Risikofaktoren ein richtiger Bluthochdruck entsteht.

Bluthochdruck 1. Grades, 2. und 3. Grades
Auch der Bluthochdruck wird nach WHO je nach genauen Werten in verschiedene Schweregrade eingeteilt. So spricht man bei einem Bluthochdruck im Bereich 140-159/90-99 mmHg von einer Hypertonie des ersten Grades, beim Bereich 160-179/100-109 mmHg von einer Hypertonie des zweiten Grades und die Hypertonie des dritten Grades beginnt bei Blutdruckwerten ab 180/110 mmHg.

Blutdruckwerte unterliegen täglichen Schwankungen
Der Blutdruck unterliegt im Laufe des Alltages gewissen Schwankungen, zum Beispiel durch körperliche Bewegung sowie Stress kann er kurzfristig erhöht sein. Der Bluthochdruck wird erst dann als solcher diagnostiziert, wenn die angegebenen Werte dauerhaft über den Normwerten liegen. In den meisten Fällen wird hierfür eine 24-Stunden-Messung durchgeführt, damit der Blutdruck über den gesamten Tag hinaus betrachtet werden kann.

Welche Ursachen kommen für Bluthochdruck infrage?

Primäre Hypertonie durch anderen Erkrankungen
Für einen Bluthochdruck kommen verschiedenste Ursachen in Frage. In seltenen Fällen liegt eine so genannte primäre Hypertonie vor, welche durch eine andere Erkrankung entstanden ist und damit auch eine direkt erkennbare Ursache hat.

Sekundäre Hypertonie durch verschiedene Risikofaktoren
Viel häufiger liegt dagegen die so genannte sekundäre Hypertonie vor, deren Ursachen nicht genau geklärt werden können. Für diese gibt es unterschiedliche Risikofaktoren, die häufig in Kombination schließlich zur Entstehung des Bluthochdrucks führen. Zu diesen Risikofaktoren gehören in erster Linie ein erhöhter Alkoholkonsum, das Rauchen von Zigaretten, eine genetische Veranlagung sowie eine durch Stress und ungesunde Ernährung geprägte Lebensweise.

Eingehendere Informationen zu den Ursachen finden Sie unter dem Menüpunkt Ursachen von Bluthochdruck

Welche Personengruppen sind besonders gefährdet?

13367

Ältere Menschen am häufigsten betroffen
Besonders gefährdet, an Bluthochdruck zu erkranken, sind ältere Menschen, da die Wahrscheinlichkeit hierfür mit zunehmendem Alter deutlich steigt. So tritt der Bluthochdruck bei den unter 30-Jährigen im Durchschnitt nur bei jedem Zehnten auf, im Alter von über 60 Jahren ist dagegen nur noch bei jedem vierten ein normaler Blutdruck messbar. Die Häufung der Hypertoniker im höheren Lebensalter ist vor allem durch die Gefäßalterung bedingt. Die Blutgefäße verlieren im Laufe des Lebens an Elastizität und fördern so den peripheren Widerstand, weshalb es sich häufig um einen Widerstandshochdruck im Alter handelt.

Frauen im Alter häufiger betroffen
Das jeweilige Geschlecht macht bei der Entstehung von Bluthochdruck kaum einen Unterschied – zwar sind in den jüngeren Lebensjahren vermehrt Männer von diesem Krankheitsbild getroffen, dafür steigt der Anteil der betroffenen Frauen in einem höheren Lebensalter deutlich an und übertrifft die Männer mit einem Verhältnis von etwa vier zu drei.

Bluthochdruck oft genetisch bedingt
Daneben ist es vor allem der genetische Aspekt, der einen besonders gefährdet. Wenn Sie also in Ihrer Familie mehrere betroffene Personen haben, dann ist Ihre persönliche Wahrscheinlichkeit für einen späteren Bluthochdruck sehr hoch. In diesem Fall sollten Sie unbedingt auf eine Vermeidung der anderen Risikofaktoren achten und Ihren Lebensstil entsprechend ändern, da die Ausbildung einer Hypertonie hierdurch im günstigsten Fall verhindert werden kann.

Welche Symptome treten auf?

Die Symptome von Bluthochdruck treten häufig nicht oder nur sehr leicht auf, so dass Bluthochdruck oft erst an der Entstehung der Folgeerkrankungen erkannt wird. Liegt eine sekundäre Hypertonie vor, dann sind es in der Regel die Symptome der Grunderkrankung, welche bemerkt werden.

Symptome oft unspezifisch
Bei der primären Hypertonie ohne bestehende Folgeerkrankungen sind die Symptome meistens sehr unspezifisch, sie deuten also nicht direkt auf das Krankheitsbild Bluthochdruck hin, sondern können auch für andere Erkrankungen stehen. Zu diesen unspezifischen Symptomen für eine Hypertonie gehören unter anderem:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindelgefühle
  • Ohrensausen
  • Schlafstörungen
  • Herzklopfen
  • leichte Ermüdbarkeit

Weitere Informationen unter Symptome von Bluthochdruck

Wie lässt sich Bluthochdruck behandeln?

Die Therapie vom Bluthochdruck wird immer auf den speziellen Krankheitsfall zugeschnitten und beinhaltet die Maßnahmen, die den Blutdruck wieder in einen normalen Bereich sinken lassen. In leichten Fällen reicht die so genannte Basistherapie völlig aus, welche vor allem durch eine Änderung im Lebensstil und einer vermehrten sportlichen Betätigung durchgeführt wird. Wenn diese Behandlungsart nach mehreren Wochen noch keine Besserung zeigt oder auch wenn von Beginn an ein stark ausgeprägter Bluthochdruck festgestellt wird, dann wird die medikamentöse Therapie hinzugezogen. Zur Verfügung stehen hierfür verschiedene Medikamente, welche im Menüpunkt Behandlung von Bluthochdruck genauer erläutert werden.

n/a