Symptome von Bluthochdruck

Hypertonie ist in ihren Folgeerkrankungen sehr schwerwiegend, weshalb das Wissen um die Symptome sehr wichtig ist. Bluthochdruck ist in der Regel nicht schmerzhaft und wird daher häufig erst bei Entstehung der Folgeerkrankungen erkannt – doch wenn Sie bereits vorher auf die unspezifischen Symptome achten und sich rechtzeitig beim Arzt behandeln lassen, dann können Sie in vielen Fällen die Entstehung verhindern. Eine jahrelange Ignoranz der Symptome kann dagegen zu schweren Schädigungen an lebenswichtigen Organen führen, welche dann Ihre Lebensqualität deutlich beeinträchtigen kann. Selbst bei nur sehr schwach ausgeprägten Symptomen ist daher ein Besuch bei Ihrem Hausarzt ratsam.

Bluthochdruck-Symptome und wie Sie diese erkennen

Erhöhter Blutdruckwert als Hauptsymptom
Wenn Sie regelmäßig Ihren Blutdruck messen, können Sie anhand der Werte unter dem Menüpunkt ‚Welche Werte sind normal, wann ist von Bluthochdruck die Rede?‘ auf der Startseite schnell erkennen, ob bei Ihnen der Verdacht auf eine Hypertonie vorliegt. In der Regel gehört die Messung des Blutdrucks bei den meisten Ärzten inzwischen zu den Standarduntersuchungen, da das zu Beginn häufig symptomlose Krankheitsbild auf diese Weise schnell erkannt werden kann.

Auf unspezifische Symptome achten
Generell sollten Sie stets auf eine Reihe weiterer unspezifischer Symptome achten, welche in ihrem Auftreten sowie ihrem Ausmaß ganz unterschiedlich auftreten können. Unspezifisch bedeutet, dass ein entsprechendes Symptom nicht alleine auf die Erkrankung Bluthochdruck hinweist, sondern auch Ursache einer anderen Erkrankung sein kann. Wie sich die Symptome in Ihrem speziellen Fall äußern, das lässt sich im Vorhinein nicht sagen, weshalb Sie bereits beim Auftreten von einem der im Folgenden genannten Symptome eine weitergehende Untersuchung anleiten sollten.

Wenn die Hypertonie symptomatisch verläuft, dann klagen Betroffene häufig über:

  • laufend auftretende Kopfschmerzen
  • wiederkehrendes Schwindelgefühl
  • Ohrensausen
  • Nasenbluten
  • Schlafstörungen
  • Herzklopfen
  • Druckgefühl in der Brustgegend
  • schnelle Ermüdbarkeit
  • auffallend gerötetes Gesicht, auch im Ruhezustand

Da die Symptome auch durch andere Umstände hervorgerufen werden, sollten Sie diese entsprechend beurteilen. Wenn Sie beispielsweise gerade getanzt oder Sport getrieben haben, dann ist der auftretende Schwindel sicherlich kein Symptom für Bluthochdruck. Sollten Sie dagegen aber keine andere Ursache für das auftretende Symptom erkennen können, dann ist Bluthochdruck eine mögliche Ursache und sollte unbedingt beachtet werden.

Bei auftretenden Symptomen Blutdruck messen
Im Idealfall haben Sie selbst ein Messgerät und können direkt Ihren Blutdruck messen. Um mögliche Fehlerquellen beim Messen auszuschließen, können Sie sich im Kapitel unter dem Menüpunkt ‚Wie messe ich meinen Blutdruck richtig?‘ über die richtige Vorgehensweise hierzu informieren. Wenn Ihnen kein Blutdruckmessgerät zur Hand liegt, machen Sie nach mehrmaligem Auftreten der Symptome einen Termin bei Ihrem Arzt und lassen Sie die Situation abklären.

Ab wann wird Bluthochdruck gefährlich?

Sofort zum Arzt bei Werten von mindestens 230/130 mmHg
Der Bluthochdruck ist aufgrund der möglichen Komplikationen für die Organe immer gefährlich, auch wenn es sich nur um Hypertonie ersten Grades handelt. Ein sehr akutes Risiko stellt die hypertensive Krise dar, welche sich durch eine plötzliche Entgleisung des Blutdrucks in extrem gefährliche Werte äußert. Bei dieser handelt es sich um einen lebensgefährlichen Notfall, der unbedingt in einem Krankenhaus behandelt werden sollte. Durch die akute Blutdruckssteigerung können insbesondere das Gehirn sowie das Herz sofort geschädigt werden, was im Ernstfall bis zum Tod führen kann. Als kritischer Wert wird ein Blutdruck von mindestens 230/130 mmHg angesehen, welcher einer sofortigen Behandlung bedarf. Treten zudem ausgeprägte Symptome wie zum Beispiel Erbrechen und Verwirrtheit auf, spricht man von einem hypertensiven Notfall.

Bluthochdruck und Gefäße

Der ständige Druck in den Blutgefäßen schädigt in einem großen Ausmaß auch die kleinen Gefäße in der Netzhaut des Auges sowie im Sehnerv. Die hierdurch bedingte verminderte Blutzufuhr kann wiederum eine Sehschwäche bis hin zur Blindheit nach sich ziehen. Daher gehören auch Sehstörungen zu den Symptomen einer Hypertonie, welche durch die Folgeschäden entstanden sind.

Bluthochdruck und Gehirn

Das Gehirn wird durch zahlreiche Blutgefäße versorgt, welche im Laufe der Hypertonie ebenfalls zu den oben genannten Schädigungen führen können. Dass diese Komplikationen am Gehirn bei einem erhöhten Blutdruck keine Seltenheit sind, zeigt die Tatsache, dass rund 15% aller Hypertoniker an einem Schlaganfall sterben. Dieser entsteht in erster Linie durch die Minderdurchblutung des Gehirns oder durch ein vollständiges Verstopfen eines Blutgefäßes im Gehirn.

Bluthochdruck und Herz

Die Komplikationen an den Gefäßen können auch das Herz betreffen und dort zu einer Verengung oder Verstopfung führen, was sich in einer Herzinsuffizienz oder auch einem Herzinfarkt äußern kann. Beim Herzinfarkt sterben Teile des Herzens ab, wodurch dieses seine Funktion nicht mehr vollständig aufrechterhalten und zu weiteren Folgeerkrankungen führen kann.

Neben der Gefäßschädigung durch den Bluthochdruck ist das Herz auch durch die zusätzliche Belastung gefährdet. Durch den beim Widerstandshochdruck erhöhten peripheren Widerstand muss das Herz stärker pumpen, um das Blut zu den Organen zu transportieren. Hierdurch kann es zu einer so genannten Linksherz-Hypertrophie kommen – einer Verdickung des Herzmuskels. Dieses führt zu einer weiteren Schädigung vom Herzmuskel, welcher irgendwann seine Funktion nicht mehr ausreichend wahrnehmen kann und die Organe dadurch minderversorgt. Die durch den Bluthochdruck verursachten Komplikationen am Herzen sind in keinem Fall zu vernachlässigen, da sie mit circa zwei Dritteln den Hauptteil der Todesursachen für einen Hypertoniker ausmachen.

Bluthochdruck und Nieren

Wie jedes Organ werden auch die Nieren durch Blutgefäße mit wichtigen Nährstoffen sowie Sauerstoff versorgt. Die Blutgefäße sind hier sehr fein und dem Risiko der Verkalkung durch eine Hypertonie daher besonders ausgesetzt. Da die Nieren eine wichtige Funktion zur Kontrolle des Blutdruckes haben, beginnt bei einer Minderdurchblutung der Nieren ein Teufelskreislauf. Die Funktion der Niere wird eingeschränkt (es kommt zu einer Niereninsuffizienz), wodurch gleichzeitig der Blutdruck erhöht wird und die empfindlichen Nierengefäße weiter schädigt. Da die Niere auch wichtig für den Mineralstoffhaushalt im Blut sowie zur Ausscheidung von Giftstoffen ist, ist bei einer hochgradigen Niereninsuffizienz eine Blutwäsche in Form einer Dialyse notwendig.

Weitere Folgeerkrankungen im Zusammenhang mit Bluthochdruck

Neben den eben genannten Folgen von zu hohem Blutdruck, gibt es auch weniger bekannte Phänomene: So besteht ein Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und Störungen der Sexualfunktion bei Männern (erektile Dysfunktion). Darüber hinaus sind rauchende und diabeteskranke Hypertoniker besonders gefährdet, eine Durchblutungsstörung in den Beinen zu entwickeln. Nach neueren Erkenntnissen gibt es ebenso eine Verbindung zwischen Hypertonie im mittleren Lebensalter und einer späteren Demenzerkrankung (Quelle: Dr. med. Andreas Schmitt„Hoher Blutdruck – Wissenswertes zu einem häufigen Problem“).

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